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Hexenkräuter & Zauberpflanzen – Pflanzen zwischen den Welten

Tief verwurzelt in der Erde und umwoben von uralten Mythen: Hexenkräuter und Zauberpflanzen gehören zum ältesten Wissen der Menschheit. Sie sind mehr als nur Heilpflanzen – sie öffnen Tore zwischen den Welten, stärken Intuition, Vision und Wandlungskraft. Manche von ihnen wurden verehrt, andere gefürchtet. Doch alle verbindet eines: Sie tragen eine besondere, oft ambivalente Kraft, die uns mit dem Verborgenen, dem Wilden und dem Magischen in uns selbst verbindet.

Besonders Hexen, Hebammen, Seherinnen und weise Frauen wussten um die magische, spirituelle und rituelle Kraft bestimmter Pflanzen. Sie nannten sie Hexenkräuter oder Zauberpflanzen – oft hochwirksam, manchmal giftig, immer geheimnisvoll.

Diese Pflanzen wirken nicht nur auf der körperlichen Ebene, sondern berühren auch das Seelische, Energetische und Symbolische. Sie begleiten Übergänge, öffnen Tore zwischen den Welten, stärken die Intuition – und fordern Demut im Umgang mit ihrer oft ambivalenten Kraft. Sie fanden Verwendung in Räucherungen,Flugsalben, Amulette,in Ritualbäder zur Stärkung der eigenen Intuition und Übergangsriten oder als Orakel mit Eisenkraut oder Fingerhut in der Sommersonnenwendnacht. Hexenkräuter sind nicht nur Pflanzen – sie sind Tore, Schwellen und Spiegel. Sie erinnern uns an das alte Wissen, an die Kraft der Natur und an die Verantwortung, die mit jedem Zauber einhergeht. Wer ihnen begegnet, begegnet auch sich selbst – wild, wandlungsbereit und voller Mysterium.

Bilsenkraut (Hyoscyamus niger) – Der Trank der Schatten

Das Bilsenkraut war eine der wichtigsten Pflanzen in den Salben und Räucherungen der Hexen. Seine stark psychoaktiven Inhaltsstoffe (Hyoscyamin, Scopolamin) versetzen in Rauschzustände und Visionen – doch nur in kleinsten Dosen und mit großer Gefahr. In der Antike wurde es als Schlafmittel und Orakelpflanze genutzt. Im Volksglauben war es Teil von Liebeszaubern und Ekstaseritualen – eine Pflanze, die mit Dunkelheit, Ekstase und Trance verbunden ist.

🌀 Stechapfel (Datura stramonium) – Der nächtliche Seher

Der Stechapfel ist eine Pflanze des Übergangs: zwischen Traum und Wachen, Leben und Tod. Auch er enthält tropanalkaloide Wirkstoffe und wurde in Hexensalben verwendet, um fliegende Träume und außerkörperliche Reisen zu ermöglichen. In der Volksmagie galt er als Pflanze der Wahrsagerei, der dunklen Lust und der wilden Freiheit. Seine Kraft ist nicht zu zähmen – sie fordert Respekt, Achtsamkeit und ein klares Bewusstsein.

🌳 Holunder (Sambucus nigra) – Das Tor zur Anderswelt

Der Holunder war der Sitz der Göttin, der Ahnen, der Frau Holle. Er galt als heiliger Hausbaum, unter dem die Seelen wohnten. In der Volksmedizin wird er bei Fieber, Husten und Erkältung eingesetzt, doch in der Magie war er Schwellenbaum: Wer unter ihm einschlief, konnte Geister sehen. Man pflückte seine Blüten mit Ehrfurcht – ein magisches Wesen zwischen Schutz und Schatten.

🌿 Mistel (Viscum album) – Die Schwebende

Die Mistel wächst ohne Wurzel im Irdischen – sie verbindet Himmel und Erde. Bei den Druiden war sie eine heilige Pflanze, nur mit goldener Sichel geerntet. Sie galt als Schutzzauber gegen Dämonen, als Mittel für Fruchtbarkeit und Unsterblichkeit. In der TEM wird sie bei Bluthochdruck und Tumoren eingesetzt. Als Zauberpflanze ist sie Symbol für das Auserwählte, das Geheimnisvolle, das Überzeitliche.

🍄 Fliegenpilz (Amanita muscaria) – Der rote Schwellenhüter

Leuchtend rot mit weißen Tupfen – der Fliegenpilz ist ein Archetyp. In schamanischer Tradition wird er für Trance, Wahrsagung und Ekstase genutzt. In der europäischen Volksmagie war er Teil von Flugsalben und Winterritualen, oft als Sinnbild für das Unbewusste, das Wilde, das Andere. Der Pilz bringt Rausch und Erkenntnis, aber nur für jene, die den Weg mit Demut gehen.

🧤 Fingerhut (Digitalis purpurea) – Die Blume der Feen

Giftig, aber wunderschön – der Fingerhut wurde mit Feen, Todesboten und der Anderwelt verbunden. Seine Inhaltsstoffe beeinflussen das Herz – auch im übertragenen Sinne. In der Heilkunde (in streng dosierter Form) wirkt er herzstärkend. In der Magie ist er das Pflanzenpendant zu einer Schwelle: Wer ihn berührt, berührt das Unsichtbare.

☀️ Johanniskraut (Hypericum perforatum) – Das Lichtkraut

Zur Sommersonnenwende geerntet, gilt Johanniskraut als Schutzkraut gegen dunkle Mächte und Depression. Es wird traditionell zur Stärkung des Nervensystems und des Lichtkörpers eingesetzt. In der Volksheilkunde wurde es über Türen gehängt, um Hexen und Dämonen fernzuhalten. Eine Pflanze der Lichtmagie, Seelenheilung und Sonnenkraft.

🧿 Alraune (Mandragora officinarum) – Die Urmutter aller Zauberpflanzen

Die Alraune steht wie keine andere Pflanze für Hexenkraft, Magie und mystische Macht. Ihre wurzelähnliche, menschenähnliche Gestalt machte sie zu einem mächtigen Amulett. Sie sollte Glück bringen, vor Unglück schützen und dem Besitzer Gehorsam sichern. In alten Rezepten war sie Bestandteil von Liebestränken, Flugsalben und Wahrsagungen – eine Pflanze zwischen Leben und Tod, zwischen Wunsch und Wirklichkeit.

 

🌿 Beifuß (Artemisia vulgaris) – Die Mutter aller Kräuter

Beifuß ist eine der ältesten und kraftvollsten magischen Pflanzen Europas. In der Volksmagie galt er als Schutzpflanze gegen böse Geister und Krankheiten, aber auch als Kraut der Wandlung, der Schwellen und der Träume.Beifuß fördert Traumkraft, Intuition und Übergänge – ideal für Initiationen und Visionen.

🌿 Eisenkraut (Verbena officinalis) – Die Seherpflanze

Eisenkraut galt in der Antike als heilige Pflanze der Druiden und Priesterinnen. Es wurde verwendet, um Orakel zu befragen, Rituale zu weihen und geistige Klarheit zu gewinnen. In magischen Anwendungen stärkt es die Willenskraft, Konzentration und das innere Feuer. Es wurde auf Altäre gelegt, zur Segnung von Werkzeugen und zum Schutz vor schwarzer Magie. In Liebeszaubern und Heilungsritualen symbolisierte es das Verbindungsglied zwischen Himmel und Erde.

 

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