
Frauenkräuter – Pflanzenkraft für das weibliche Wesen
Seit jeher sind bestimmte Pflanzen eng mit dem weiblichen Körper und seiner zyklischen Natur verbunden. In der Volksheilkunde, im Brauchtum und in alten Heiltraditionen gelten sie als helfende Gefährtinnen, die Frauen in allen Lebensphasen begleiten – von der ersten Menstruation bis über die Wechseljahre hinaus. Diese Frauenkräuter stärken, schützen, regulieren und erinnern an die tiefe Verbindung zwischen Natur und Weiblichkeit.
In der Volksheilkunde wurden Frauenkräuter als Tee, Tinktur, Sitzbad oder Räucherung verwendet.
Viele galten als Schutzkräuter für Geburt, Menstruation oder Rituale der Weiblichkeit.
Besonders zum Jahreskreisfest Imbolc oder zur Sommersonnenwende fanden Frauen sich zusammen, um Kräuter zu sammeln und zu segnen.
Auch heute sind sie kraftvolle Begleiterinnen für Frauen, die sich selbst näherkommen und in ihre zyklische Kraft finden möchten.Diese Kräuter erinnern uns daran, dass Weiblichkeit mehr ist als Hormone und Körperfunktionen. Sie ist ein Weg der Wandlung, der Verbindung zur Natur und zur eigenen Intuition. Frauenkräuter nähren, begleiten und erinnern an das uralte Wissen, das in jeder Frau wohnt.
🌿 Frauenmantel (Alchemilla vulgaris) – Die Hüterin des inneren Gleichgewichts
Kaum ein Kraut ist so eng mit der Frauenheilkunde verbunden wie der Frauenmantel. Er gilt als sanft regulierend bei Menstruationsbeschwerden, PMS und Wechseljahrsbeschwerden. Seine signaturhafte Blattform – wie ein schützender Mantel – verweist auf seine Funktion: Halten, hüten, stützen. In der Volksmagie galt er als Mondkraut, das weibliche Kraft und Fruchtbarkeit stärkt.
🌿 Eisenkraut (Verbena officinalis) – Die Pflanze der Priesterinnen
Eisenkraut wurde in der Antike als heilige Pflanze verehrt. Es fördert die Entgiftung, stärkt die Nerven und wirkt ausgleichend auf den Hormonhaushalt. In der Frauenheilkunde wurde es traditionell bei Geburtsvorbereitung und als Mittel für geistige Klarheit eingesetzt. Es verbindet die körperliche mit der spirituellen Ebene und wurde in Ritualen zur Stärkung der weiblichen Intuition genutzt.
🌼 Kamille (Matricaria chamomilla) – Die Trösterin
Ihr lateinischer Name „Matricaria“ verweist auf die „Mutter“. Kamille wirkt krampflösend, entzündungshemmend und beruhigend – ein Segen bei Menstruationskrämpfen, Blasenentzündungen oder seelischer Unruhe. Sie bringt Wärme und Licht in den Bauchraum und wurde früher Frauen nach der Geburt als heilender Tee und Sitzbad gegeben.
🌿 Mariendistel (Silybum marianum) – Die Beschützerin der Leber
Die Leber als zentrales Organ für Hormonstoffwechsel und innere Reinigung spielt in der Frauenheilkunde eine wichtige Rolle. Die Mariendistel schützt und regeneriert dieses Organ, stärkt Vitalität und klare Grenzen. Einer Legende nach sollen die weißen Flecken auf ihren Blättern von der Milch der Jungfrau Maria stammen – sie gilt als Pflanze von Schutz und göttlicher Weiblichkeit.
⚫ Tollkirsche (Atropa belladonna) – Die Dunkle
Als giftige, aber tiefsymbolische Pflanze steht die Tollkirsche für die dunkle, wilde Seite der Weiblichkeit. Früher wurde sie von Hebammen in winzigsten Mengen eingesetzt – mit großer Vorsicht. In alten Kulturen war sie Bestandteil von Trancemitteln, Liebeselixieren oder Hexensalben. Sie erinnert daran, dass wahre Kraft auch aus dem Schatten wächst – aus Grenzerfahrungen, Loslassen und Wandlung.
🌿 Schafgarbe (Achillea millefolium) – Die Kriegerin mit dem weichen Herzen
Sie stärkt den Beckenraum, regt die Durchblutung an, hilft bei schmerzhafter Menstruation und wirkt zugleich auf das seelische Gleichgewicht. Die Schafgarbe steht für innere Stärke und Grenzsetzung – eine Pflanze für Frauen, die wieder in ihre Mitte finden möchten.
🌿 Beifuß (Artemisia vulgaris) – Die Räucherpflanze der Frauen
Dem Mond geweiht, wurde Beifuß seit alters her zur Geburtsbegleitung, zur Reinigung und als Schutzpflanze verwendet. Als Räucherbündel oder Tee hilft er, sich zu erden, sich mit den eigenen Rhythmen zu verbinden und das „innere Feuer“ zu spüren. Eine kraftvolle Begleiterin bei Übergängen – wie Pubertät, Geburt, Menopause oder seelischen Wandlungsprozessen.
🌿 Melisse (Melissa officinalis) – Die Herzensfreundin
Melisse beruhigt das Herz, stärkt die Nerven und hilft bei hormonbedingten Stimmungsschwankungen. In der TEM wird sie bei nervöser Unruhe, Zyklusunregelmäßigkeiten und Traurigkeit eingesetzt. Ihre sanfte, lichtvolle Natur schenkt emotionale Ausgeglichenheit und Geborgenheit – besonders in Phasen der inneren Umbrüche.